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Protokolle

und

Entwicklung Hohn

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Mit Click auf das Bild oben links erhalten Sie das Protokoll der letzten Gemeindevertretersitzung zur Kenntnis. Wir gratulieren der Gemeinde zu diesem Schritt für mehr Bürgerinformation, der vom Ex- Bürgermeister Müller torpediert worden war. Die Verwaltung ist dabei, ein neues Informationssystem zu schaffen. Dazu wünschen wir viel Erfolg. Bürgerbeteiligung heißt zuallererst aktuelle Bürgerinformation.

Ansonsten widmen wir uns weiter dem Thema "Entwicklung Hohn". Die letzten Diskussionen über den Flugverkehr machten deutlich, dass es dringend notwendig ist, sich als Gemeinde zu positionieren: Wohin wollen wir? Die abwertenden Bemerkungen vor allem seitens der KWG zum Älterwerden in Kommentaren haben uns veranlasst, zunächst das Entwicklungsthema "Altenwohnen" zu analysieren, hat sich doch in der Frage Flugplatz Hohn im Ansatz ein Generationenkonflikt gezeigt, der ohnehin für eine weitere Dorfentwicklung hinderlich sein dürfte. Wenn es weiter öffentliche Kommentare dazu gibt, dass ein alterndes Dorf als sterbendes Dorf bezeichnet wird, verliert der Ort innerhalb kürzester Zeit jegliche Anziehungskraft für neue Bewohner. Das geht schneller, als man denkt. Hohn hat schon Bewohner verloren, was auch zu geringeren finanziellen Ausgleichszahlungen vom Land führt.
Durch den prognostizierten, deutlich steigenden Anteil älterer Menschen in Deutschland stellen sich viele Fragen, welche Anpassungsleistungen im Bereich Wohnen und Ortsplanung nötig sind, damit Dörfer wie Hohn langfristig eine hohe Lebensqualität haben können. 

Seit 1990 hat sich der Anteil der über 65-Jährigen um 42% erhöht, die Bevölkerung in Deutschland wuchs nur um 3% . Heute ist jeder fünfte Einwohner 65 Jahre oder älter: etwa 17 Millionen Menschen, ungefähr so viel, wie in der früheren DDR lebten. Der Anteil der über 85-Jährigen wird kontinuierlich steigen. In 2060 werden 9% der Bevölkerung, rund 6 Millionen Menschen, über 85 Jahre alt sein.

Die Älteren sind keine homogene Gruppe, haben dementsprechend auch unterschiedliche Wünsche an ihr Wohnumfeld und ihr Leben im Alter. Gemeinden müssen sich ohnehin auf diese verschiedenen Bedürfnisse älterer Menschen einstellen, um sie als Bewohner halten oder als zukünftige Bewohner gewinnen zu können. Gemeinden wie Hohn müssen sich dem Thema stellen, wie sie Menschen ansprechen, um sie für das Wohnen im Dorf zu interessieren. Dabei dürfte die ältere Wohngeneration für das Dorf deshalb interessant sein, weil schon heute Rentnerinnen und Rentner aus den Ballungsgebieten sich entscheiden, ihren Lebensabend im Norden zwischen Nord- und Ostsee zu verbringen. Unser größter Vorteil sind die gute Luft und Ruhe, die sogar mit Flugplatz, verglichen mit den Industriestandorten, ein Pluspunkt ist.

In unseren Workshops zur

hatte die BfH Folgendes zum Thema Altenwohnen herausgearbeitet:

Hohn, das Dorf, welches Pensionäre aus ganz Deutschland anzieht

Die jungen Alten sind mobiler geworden. Sie fahren Motorrad und engagieren sich in der Gemeinde. Mit 60+ schauen sie genau hin, wo sie ihren Lebensabend verbringen wollen. Die künftigen Hohner kommen aus ganz Deutschland, besonders aus Industriegebieten. Sie finden in unserem Dorf alles, was ihnen wichtig ist: Ärzte, Apotheken, hauswirtschaftliche und gärtnerische Dienstleistungen, bezahlbare Mieten und Wohnnebenkosten, kulturelle und sportliche Angebote, die Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, Einkaufsmöglichkeiten, Tankstelle, ein blühendes und sauberes Dorf und eine schöne Umgebung, eine mobile Infrastruktur. Unsere Mitbewohner 60+ werden freundlich willkommen geheißen und zum Mitmachen angeregt, unabhängig von religiösen oder politischen Auffassungen.

Die Hohner Senioren sind viel agiler als anderswo und wenn sie verschnaufen möchten, findet sich schnell eine Bank mit Papierkorb. Eine öffentliche Toilette ist ebenfalls nicht weit. Wenn es dann gar nicht mehr allein geht, stehen entsprechende Pflegedienstleister zur Verfügung.

Fazit: In Hohn kann man sehr gut alt werden und die Rente ausgeben!

Uns geht es nur am Rande um Alten- und Pflegeheime, eher um altengerechtes Wohnen. Hier sind natürlich die Investoren oder Eigenheimbesitzer gefragt. Die Gemeinde kann allerdings Anregungen schaffen, indem sie deutlich macht, dass alte Menschen in Hohn willkommen sind und der Ort ein entsprechendes Lebensumfeld bietet. Dazu gehört eine zielgruppenorientierte öffentliche Präsentation auf der Website von Hohn, gezieltes Marketing für die Gemeinde in den Ballungsgebieten Deutschlands, die Schaffung einer spezifischen Infrastruktur im Ort selbst. Das liegt alles allein in der Hand der Gemeindevertretung. Damit sollte sich unbedingt schon kurzfristig der Planungsausschuss befassen, der dann auch weiter Aufgaben delegieren kann. Z. B. könnte sich um die Website der JKS- Ausschuss kümmern in Unterstützung des Amtes, das sie derzeit vorhält, oder in Gestaltung einer eigenen Homepage unabhängig vom Amt. Das hat sehr viel mit Kultur zu tun: der Kultur des Zusammenlebens und der Information der Öffentlichkeit. Es hat auch sehr viel mit Sozialem zu schaffen: Der Qualität des Zusammenlebens im Dorf. Bzgl. des Marketings für die Gemeinde in Ballungsgebieten kann die Verwaltung beauftragt werden, Kontakt zu den für Öffentlichkeitsarbeit Verantwortlichen in den Städten herzustellen, um dort an die ältere Generation gerichtete Flyer von Hohn auszulegen. Die müssten von der Gemeinde erstellt und gedruckt und können von der Verwaltung dann verschickt werden. Die Gemeinde kann den dafür notwendigen finanziellen Aufwand durchaus tragen. Möglich wäre auch eine Finanzierung durch Anzeigen lokaler Gewerbetreibender und Vereine und Übernahme der Flyergestaltung durch einen Dritten.

Die Schaffung der spezifischen Infrastruktur nimmt sicher einen längeren Zeitraum in Anspruch. Diesem Thema wenden wir uns demnächst zu.

Letztlich noch unser Hinweis: Niemand muss Angst haben, dass Hohn dann nur noch alte Menschen beherbergen wird. Das Altenwohnen als Gemeinde vorausschauend zu planen schafft ebenso attraktive Lebensräume für junge Menschen. Es ist also durchaus eine Chance für die Entwicklung des Ortes. Schade, dass der Ex- Bürgermeister und seine Anhänger dieses Thema lieber belächelt haben und immer noch als Horrorszenario sehen, als sich dem zukunftsorientiert konzentriert zu widmen.

Die BfH ist gern bereit, außerparlamentarisch mitzuwirken.

Dipl.- Ing. Sylke Wegener