Protokoll der Sitzung der Gemeindevertretung der Gemeinde Hohn

am 17. Dezember 2015 um 19:30 Uhr

Verehrte Mitglieder und Freunde der BfH,

wieder einmal bedurfte es der Anfrage einer Hohner Bürgerin, damit die noch immer gesuchten Freiwilligen und Flüchtlingspaten zum Thema der Gemeindevertretersitzung wurden. Wieder einmal gab es keinen Tagesordnungspunkt dazu. Der Bürgermeister und der Vorsitzende des JKS- Ausschusses nannten zwar Zahlen, die allerdings differierten. Zu den Differenzen: kein Kommentar. Erfreulich, dass Dank einer Spende der Firma Puls jeder Flüchtling einen Warengutschein in Höhe von 10,00 € und die Kinder vom Weihnachtsmann ein Spielzeuggeschenk erhielten. Hoffentlich wurde wegen der unterschiedlichen Zahlen niemand vergessen. Das wäre sehr peinlich.

Eine weitere Hohnerin fragte an, ob nicht zum Thema Flüchtlinge eine Einwohnerversammlung durchzuführen wäre. Offensichtlich gibt es doch ein öffentliches Interesse an der Thematik. Leider erhielt sie keine Antwort.

Unbefriedigend die Antwort auf die Frage, ob man die Hohner darüber informieren könne, dass weiterhin Freiwillige gesucht werden, ist der Verweis auf das erst im März erscheinende Hohner Eichblatt. Armselig ist das aus zweierlei Gründen: Erstens, weil die Gemeinde bei dem später vorgelegten Jahresabschluss durchaus Geld für einige Aushänge zur Verfügung hätte, zweitens, weil es zeigt, dass sich die Gemeindevertretung für das Thema überhaupt nicht zuständig fühlt. Der Verweis auf das Amt macht das ebenfalls deutlich. Man überlässt den freiwilligen Helfern, die nicht bezahlt werden, allein die "lästigen" Aufgaben der Betreuung und Integration, die eigentlich der Verwaltung zukommen. Dienstherr der Verwaltung für die Gemeinde Hohn ist die Gemeindevertretung, sind die gewählten Vertreter. Der Bürgermeister sollte selbst die Verwaltung ansprechen und anweisen, die Helfer besser zu unterstützen.

Ebenfalls Hilflosigkeit bei der Nachfrage für einen Raum als Treffpunkt mit den Flüchtlingen. Der wird schnell benötigt und nicht erst irgendwann, wenn der Kauf des ehemaligen Verwaltungsgebäudes erfolgt ist. Dabei existieren in Hohn Möglichkeiten: im Feuerwehrgebäude, das für viel Geld erbaut wurde mit einem Raum, der als Begegnungsstätte zumindest einmal die Woche zunächst geeignet wäre. Außerdem könnte man mit dem Wirt der Doppeleiche sprechen, ob er den kleinen Raum, in dem die Gemeindevertretersitzungen stattfinden, kostenlos für die Flüchtlinge vorübergehend zur Verfügung stellen kann. Wir denken, wenn der Bürgermeister die Initiative übernimmt, wäre das möglich.

Doch auch die anderen Tagesordnungspunkte dürften wichtig sein.

So geht zum Thema Einzelhandelskonzept die Frage zur Analyse der Gesamtsituation in Hohn, ob das Dorf auch in Zukunft die Aufgaben eines ländlichen Zentralortes erfüllen kann, wieder unter. Zumindest war es im Gegensatz zu früheren Verlautbarungen nicht mehr Gegenstand der Beauftragung. Die Innenbereichsanalyse bezieht sich nach wie vor nur auf die Bauleitplanung. Damit wurde bereits eine Chance für eine wirkliche Entwicklungsanalyse vertan. Die Gemeindevertretung sollte die jetzt bestehende zweite Chance nicht ebenfalls vergeben.

Mit freundlichen Grüßen

Dipl.- Ing. Sylke Wegener