Es gibt kein Verbrechen, keinen Kniff, keinen Trick, keinen Schwindel, kein Laster, das nicht von Geheimhaltung lebt. Bringt diese Heimlichkeiten ans Tageslicht, beschreibt sie, macht sie vor aller Augen lächerlich und früher oder später wird die öffentliche Meinung sie hinwegfegen. Bekanntmachung allein genügt vielleicht nicht; aber es ist das einzige Mittel, ohne das alle anderen versagen. Josef Pulitzer
Wir machen uns die Devise von Pulitzer zu eigen, klären auf und sorgen für Transparenz
Maxda

Ist die versprochende Rendite von 5 % der Aktien der Schleswig- Holstein- Netz AG, die die Gemeinde für ca. 800.000.- € geordert hat, noch sicher ?

Wird das Ganze möglicherweise ein horrendes Zusatzgeschäft?  Hat das der Bürgermeister schlecht überdacht und hier möglicherweise dann gegen die Vermögensbetreuungspflicht verstoßen?? In § 8 der Gemeindeordnung heißt es verbindlich: „Die Gemeinden haben ihr Vermögen und ihre Einkünfte nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit zu verwalten und eine wirksame und kostengünstige Aufgabenerfüllung sicherzustellen.“ Möglicherweise ist dieses wiederum durchaus geeignet, eine Pflichtverletzung i.S. d. § 266 Abs. 1 StGB  zu begründen. Haben die Gemeindevertreter ihrem „Chef“ mal wieder blind vertraut unter dem Motto: „Es wird schon richtig sein was er uns vorschlägt“.  Hätte er nicht vor dem Kauf die Betriebswirtschaftlichkeit der  E.ON und der Netz AG  durch einen Wirtschaftsprüfer überprüfen lassen müssen und sich nicht auf die Aussage Dritter verlassen sollen? Es geht schließlich um 800.000,- €, die aus unserem Haushalt kommen. Ein altes Bankergesetz besagt: „Aktien kauft man nicht auf Pump, dass geht schief und kostet viel Geld“.

Die BfH hatte den Aktienkauf abgelehnt!

Nun mögen einige Leute fragen, was die Netz- AG mit E- ON zu tun hat. Es ist doch eine extra Firma. Das stimmt. Doch die Netz AG ist eine Tochter des Energieversorgers, die mehrheitlich trotz der kommunalen Beteiligungen der E- ON gehört. Eine wirtschaftliche Schwäche des Mutterkonzerns hat auch seine Auswirkungen auf die Tochter, weshalb jeder Aktionär immer gut beraten ist, bei solchen Geschäften die Wirtschaftlichkeit der Mutter genau anzuschauen. Das geschah weder durch die Kommunalaufsicht des Landes, welche die Aktiengeschäfte auf Pump befürwortete, noch durch den Städte- und Gemeindetag, der ebenfalls eine positive Empfehlung aussprach. Die Verantwortung tragen diese beiden Gremien letztendlich auch nicht, sondern immer der Bürgermeister und die Gemeindevertreter. Diese übergaben die Unterlagen dem Mitarbeiter der Sparkasse, Herrn Goßmann, zum Anschauen. Inwieweit er die Analysten der Sparkasse in die Beurteilung mit einbeziehen konnte, ist unklar. In der Gemeindevertreterversammlung, die letztendlich den Deal beschloss, wurde jedenfalls keine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zur E- ON vorgelegt. Dabei wäre es schon damals vor nicht mal einem Jahr deutlich geworden, dass nur das Russlandgeschäft den Konzern rettet, abgesehen von den veralteten Kernkraftwerken. Mit einem zukunftsfähig aufgestellten Konzern hat das nichts zu tun. Außerdem wurde angesichts der großzügigen Angebote an die Kommunen vermutet, dass die E- ON allein nicht über ausreichendes Eigenkapital verfügt, um die Zukunftsaufgabe Netzausbau zu meistern. Auf die möglichen Auswirkungen des Worst Case Falles Insolvenz der E-ON oder der Netz AG hatte die BfH bereits damals hingewiesen.

Im Grundgesetz steht, dass Eigentum verpflichtet. Das umfasst auch das Eigentum an Aktien. Doch diese Verpflichtung ist immer mehr im Nebel der Geldtransaktionen und des Gewinn- und Spekulationsrausches untergegangen. Wenn die E- ON jetzt Investitionen einsparen muss und Personal entlässt, damit ihre Tochter garantierte Dividenden auszahlen kann,  tragen unsere Gemeindevertreter und der Hohner Bürgermeister auch dafür ein gewisses Maß an Mitverantwortung. Auch in Hohn wohnen Mitarbeiter der E- ON. Wenn sie entlassen werden, fließt weniger Einkommenssteuer in die kommunale Kasse, eventuell müssen Transferleistungen gezahlt werden. Hat man diese Ausfälle berücksichtigt bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit des Aktiengeschäftes? Sie schmälern den prognostizierten Gewinn auf jeden Fall. Doch der kommunale Haushalt hilft, weil die Kameralistik es so gut wie unmöglich macht, solche Zusammenhänge zu erkennen. Das macht es leicht, immer auf der finanziellen Gewinnerseite zu stehen. Doch Umsatz ist nicht immer Gewinn.

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Das konnten wir recherchieren:

E.ON-Chef Teyssen überlegt, bis zu 11.000 Stellen zu streichen.
E.ON-Chef Johannes Teyssen stimmt die Belegschaft nach der Wende in der Atompolitik auf drastische Stellenstreichungen ein. Deutschlands größter Energiekonzern prüft den Abbau von bis zu 11.000 Arbeitsplätzen weltweit. Das teilte die E.ON AG in Düsseldorf mit, wo sie ihre Halbjahresbilanz präsentierte. Damit steht fast jeder achte Arbeitsplatz des Düsseldorfer Konzerns auf der Kippe. Der Energieriese beschäftigt insgesamt 85.000 Mitarbeiter.

Der Vorstand sprach in einer Mitteilung von Überlegungen, mittelfristig 9000 bis 11.000 Stellen abzubauen. Der Fokus liege auf Verwaltungsaufgaben. Zu konkreten Schritten äußerte sich E.ON zunächst aber nicht. Die Überlegungen sollen in den kommenden Wochen konkretisiert werden, hieß es. Die Entscheidungen im Aufsichtsrat würden im Herbst fallen.

Prognose für das laufende Jahr gesenkt

E.ON will in den kommenden Jahren die Kosten senken. Durch die Rücknahme der Laufzeitverlängerung bei den Atommeilern, Probleme mit ungünstigen Gaslieferverträgen sowie niedrigere Stromerlöse war der Konzern im zweiten Quartal gerutscht. Unterm Strich vermeldete E.ON ein Minus in Höhe von 382 Millionen Euro.   Neben dem hastigen Atomausstieg in Deutschland leidet E.on unter negativen Ergebnissen im Gasgeschäft. Auch die Einnahmen im Stromhandel stellen die Geschäftsleitung vor Probleme. Wäre der Konzern nicht in der Stromerzeugung in Russland und der Gasförderung so erfolgreich, sähe es in der Bilanz ganz düster aus.

In den ersten sechs Monaten konnte der Umsatz zwar um 20 Prozent auf 53,0 Milliarden Euro gesteigert werden. Allerdings stürzte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (das sogenannte adjusted Ebitda) um 45 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro ab. Damit wurde die durchschnittliche Prognose der Analysten um etwa 0,3 Milliarden Euro deutlich verfehlt.

Der unter anderem um Bewertungseffekte bereinigte Halbjahresgewinn sank um mehr als zwei Drittel auf 0,9 Milliarden Euro. Die Experten hatten derweil mit einem Wert von knapp über einer Milliarde Euro gerechnet.

Rote Zahlen im zweiten Quartal.  Im zweiten Quartal 2011 schrieb E.on erstmals in seiner knapp zehnjährigen Firmengeschichte rote Zahlen. Unter dem Strich verbuchte der Konzern 382 Millionen Euro Verlust.

Ausblick nicht zu halten.  Auf Sicht des Gesamtjahres rechnet die Geschäftsleitung nach dem schwachen ersten Halbjahr nun mit einem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis (Ebitda) zwischen 9,1 und 9,8 Milliarden Euro. Bislang waren die Düsseldorfer von einer Ergebnisspanne zwischen 11,2 und 11,9 Milliarden Euro ausgegangen.

Dividende nicht zu halten. Im Hinblick auf die schwachen Resultate will E.on für das aktuelle Geschäftsjahr weniger Dividende ausschütten. Die sogenannte Zieldividende wird auf 1,00 Euro reduziert. In den beiden Vorjahren wurde jeweils 1,50 Euro je Aktie ausgeschüttet.

Entwicklung der EON Aktien von September 2010 bis August 2011