Bürgerinitiative Pro.Tielen:

Wir sind gegen die Errichtung einer Biogasanlage in Tielen und Umgebung

Sparkassen DirektVersicherung

Viele haben es nicht für möglich gehalten, aber am Donnerstag, den 21. Juli kamen das Fernsehen und gleichzeitig die Zeitung in unser Dorf (Tielen).

Dabei ging es diesmal nicht um unsere schöne Eider, sondern um die Biogasanlage in Tielen.

Auf dem Dorfplatz trafen sich an die 50 Bürger nicht nur aus Tielen, um ihre Abneigung gegen die Biogasanlage zum Ausdruck zu bringen.

Gemeinderat droht mit Rücktritt

23. Juli 2011 | Von bi/ LAZ

Der starke Widerstand gegen den Bau einer privilegierten Biogasanlage in Tielen hat offenbar Wirkung gezeigt: Klaus Maleu, 1. stellvertretender Bürgermeister, hat gestern erklärt, dass die Gemeinde nicht das im Bundesbaugesetz geforderte Einvernehmen für das Vorhaben herstellen werde. Das teilte die Amtsverwaltung im Kropper Rathaus gestern auf Anfrage mit.


Vorausgegangen war am Donnerstagnachmittag eine Demonstration der Bürgerinitiative "Pro Tielen", deren 45 Mitglieder sich gegen die Biogasanlage wehren, die zunächst auf der Hauskoppel des Investors errichtet werden sollte und jetzt am Großkamp geplant ist.

Am Donnerstagabend hatten sich dann sieben der neun Gemeindevertreter zu einer "internen Arbeitssitzung" im Tielener Bürgerhaus zusammengesetzt. Bürgermeister Sönke Holmsen und sein 2. Stellvertreter Hans-Werner Clausen nahmen nicht daran teil, weil sie ihre Befangenheit angezeigt hatten. Einhellig habe die Runde Klaus Maleu aufgefordert, seine Unterschrift nicht unter die Einvernehmens-Erklärung zu setzen. Das sei jedoch rechtswidrig, erklärte Willi Hufe, leitender Verwaltungsbeamter im Kropper Rathaus. Der Kreis werde seinerseits das Einvernehmen herstellen. Dazu die Gemeinderäte: "Wenn das geschieht, treten wir alle zurück!"

Die Hohner BfH bietet mit ihren Kenntnissen in dieser Sache den Tielern eine weitere Unterstützung an  und verweist so jetzt  auf das Gerichtsurteil des VG Schleswig, das eine Biogasanlage stillgelegt hatte.  Außerdem finden wir es einfach toll, dass sich hier der Gemeinderat mit seinen Vertretern derart stark macht und Rückgrat zeigt.

Kommentar: von Heiner Sievers / Progress Verlag

Der Ausbau der Biogasnutzung stößt in Schleswig-Holstein immer mehr auf verschärften Widerstand. Während vor allem Landwirte von den Biogasanlagen profitieren, ist der Maisanbau einigen Menschen ein Dorn im Auge. Naturschützer und Jäger, aber auch viele Bürger, sehen die Vielfalt der heimischen Natur schwinden, denn der Maisanbau ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Schon heißt es: jeder dritte Hektar Ackerfläche ein Maisfeld. Grünland ist zugunsten von Mais und anderen lukrativen Feldfrüchten umgebrochen worden und viele Pflanzenarten verlorengegangen. Auch die Vogelwelt ist betroffen. Ob die Biogasproduktion nicht doch zu viel Rohmasse verbraucht und ob die Rechnung dann immer noch aufgeht?

Die Diskussion über die erneuerbaren Energien durch die Aktualität von Fukushima frischt natürlich wieder stark auf und wird von einigen „Neubetreibern“ jetzt genutzt um sich wieder in den Vordergrund zu spielen. Erneute Befürchtungen stehen wieder im Raum, ob es massive Beeinträchtigungen für den Tourismus geben könnte. Wer in den Norden kommt, weil er den freien Blick auf den Horizont schätzt, dem wird dieser eines Tages, wenn nicht schon geschehen, durch über zwei Meter hohen Maiswuchs verstellt. ….. Und dass wollen wir alle auch nicht.

So, since pretty vigilant ( ..also, schön wachsam bleiben ) …. Auch die BfH in Hohn will keine Biogasanlage. Sie wird ggf. ebenfalls vors Verwaltungsgericht ziehen, um den Betrieb einer Biogasanlage zu verhindern.