Stammt der tödliche Darmvirus EHEC aus Biogasanlagen?

Biogas in Hohn endgültig stoppen!

Der EHEC-Virus, Grund für viele Verunsicherungen, aber auch Darmkrankheiten mit schweren Folgen sorgt auch in Hohn für Diskussionen. Die Vorsitzende Der Freien Wählergemeinschaft  "Bürger für Hohn", BfH, Sylke Wegener, stellt nachfolgenden Antrag an den Bürgermeister. Sie will, aufgrund von Meldungen, welche verlauten lassen, der EHEC-Virus sei ursächlich in einer Biogasanlage zu suchen, den Bau und die Planung der bisher sehr umstrittenen Bioenergieanlage in Hohn nun endgültig stoppen lassen. Denn bisher schwebt immer noch die Biogasanlage von Investor Ehlers wie ein Damoklesschwert über dem Dorf.

Human- und Tiermediziner vermuten, dass der EHEC-Erreger aus Biogasanlagen stammen könnte. Der tödliche Darm-Keim (21 Tote, 1.500 bis 2.000 Infizierte vor allem im deutschen Norden) macht ganz Deutschland Angst. Forscher rätseln, woher die Seuche kommt. Mediziner suchen verzweifelt nach wirksamen Therapien für die vielen schwerkranken Patienten. Die Menschen sind verunsichert, weil sie nicht wissen, was sie noch gefahrlos essen können.

JETZT GIBT ES EINEN NEUEN VERDACHT. Veterinär- und Labormediziner halten für möglich, dass der Killer- Keim in einer Biogas- Anlage entstanden ist.

In den Gär-Behältern der immer zahlreicher werdenden Biogas-Anlagen entstehen Bakterien und Viren, die es zuvor noch nie gegeben habe, sagte Bernd Schottdorf, Gründer des mit 1.500 Mitarbeitern größten privaten europäischen Medizinlabors Schottdorf MVZ in Augsburg, der „Welt am Sonntag”.  Tage zuvor gab es eine gleiche Wortmeldung aus Leer mit der entsprechenden Forderung an die Politik, hier aktiv zu werden.

Der Fachmann Schottdorf: „Die Bakterien kreuzen sich in den Anlagen und verschmelzen miteinander. Was da genau passiert, ist weitgehend unerforscht.” Diese noch nie da gewesene Mischung aus Krankheitserregern werde dann als Düngemittel auf die Äcker gebracht.

Schottdorf hält es deshalb für dringend nötig, die Biogas-Anlagen in Deutschland schnell auf mögliche Krankheitserreger zu untersuchen. Sonst droht möglicherweise die Gefahr weiterer Epidemien. Der Leiter der Agrar- und Veterinärakademie in Horstmar-Leer, Ernst Günther Hellwig, hält dies dem „Welt am Sonntag“-Bericht zufolge ebenfalls für vorstellbar.

Die Biogas-Lobby dementiert einen möglichen Zusammenhang mit der tödlichen Darm-Seuche. Der Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas zur „Welt am Sonntag“: „Es gibt keinen belegbaren Zusammenhang zwischen der aktuellen EHEC-Epidemie und dem Betrieb von Biogas-Anlagen.“ Für Betreiber von Biogas-Anlagen gelten Hygiene-EU-Richtlinien. Bedeutet: Das Gärsubstrat wird rund eine Stunde bei 70 Grad erhitzt. Etwaige Erreger sollen dadurch absterben.

Ob das wirklich so ist und alle 6800 deutschen Biogas-Anlagen sich an die Hygiene-Vorschriften halten, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, denn dieses Gebiet ist nach Einschätzung Schottdorfs weitgehend unerforscht.


Sehr geehrter Herr Bürgermeister Müller, sehr geehrte Gemeindevertreter,

wie u.a. gemeldet wurde, wird vermutet, dass der gefährliche Darmvirus EHEC aus einer Biogasanlage freigesetzt worden ist. Da die mögliche Freisetzung von aggressiven Krankheitskeimen aus Biogasanlagen nicht abgeklärt ist, wäre das ein weiteres Indiz dafür, das geplante Bio Energiezentrum in Hohn nicht zu bauen.

Schon in der Vergangenheit wurde mehrfach über mögliche Vergiftungsgefahren aus Bioenergieanlagen berichtet. „Führende Wissenschaftler führen eine steigende Anzahl von Erkrankungen unter anderem auf das Betreiben von Biogasanlagen zurück, und hier vor allem auf die industriell betriebenen Biogasanlagen“, heißt es in einer Studie des Robert Koch Institutes.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Müller,

die BfH fordert Sie ultimativ auf, das Verfahren „ Bio Energiezentrum Hohn“  bzw. „Biogasanlage Hohn“ sofort einzustellen und endgültig aufzugeben. Wir regen an, dass die Gemeindevertretung Hohn einen entsprechenden klaren Beschluss fasst. Die bisherigen Beschlüsse über die Entwicklung von Gewerbegebieten bringen hierüber nach wie vor keine eindeutige Klarheit. Immer noch wird befürchtet und gemutmaßt, dass eine Biogasanlage an einem neuen Standort in Hohn bzw. unmittelbarer Umgebung errichtet werden könnte. Ein entsprechender Beschluss würde auch endgültige Klarheit für den Investor bringen.

Formulierungsvorschlag:

Die Gemeindevertretung beschließt, das gemeindliche Einvernehmen zur Errichtung einer privilegierten Biogasanlage so lange zu verweigern, bis die gesundheitlichen Risiken durch die Restgärmasse oder durch technische Fehler wissenschaftlich nachgewiesen restlos ausgeschlossen werden können, die Indizien für gesundheitliche Gefährdungen wissenschaftlich ausgeräumt sind, die Verkehrswege so geplant werden, dass Bewohner nicht zusätzlich mit Lärm und Geruch belastet werden. Die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung einer nicht privilegierten Anlage werden ebenfalls so lange nicht geschaffen. Die Gemeinde wird alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, da sie über die Planungshoheit auf ihrem Gebiet verfügt.

          Sylke Wegener

1.       Vorsitzende BfH