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Chancen und Risiken

Wird es wieder ein eigenständiges Amt Hohner Harde geben?

Die Gemeinde Fockbek ist nach vorn gegangen: Nach der Kosten gerechneten Variante, die Ämter Fockbek und Hohner Harde zu fusionieren, beschloss die Fockbeker Gemeindevertretung, dass der Vertrag über die Verwaltung des Amtes Hohner Harde durch das Amt Fockbek aufgekündigt werden soll (Sicher eine Folge des Beschlusses über die zukünftige ehrenamtliche Verwaltung der Gemeinde Fockbek). Dem müssen jetzt die Amtsausschüsse und die Gemeindevertretung Hohn ebenfalls mehrheitlich zustimmen. Angesichts der Auswirkungen ist es schon verwunderlich, dass es in Hohn noch keine inhaltliche Diskussion darüber gibt. Auf der Sitzung letzten Donnerstag (28. Feb.) fehlte es jedenfalls in der Tagesordnung der Gemeindevertretung. Auch die Tagesordnungen der Ausschüsse berühren das Thema nicht.

Andererseits stehen die Kommunalwahlen vor der Tür und es ist gut möglich, dass neue Mehrheitsverhältnisse in Fockbek zu einer Rückkehr zu den "alten" Strukturen führen. Doch wir als Hohner sollten sehen, dass es jetzt einen Beschluss gibt, der es uns ermöglicht, über ein eigenständiges Amt neu nachzudenken und viel Eigenes einzubringen.

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Das Amt Hohner Harde war ja einmal eigenständig und wurde Fockbek sozusagen "einverleibt", als die Gemeinde Hohn in finanziell schwieriges Fahrwasser geraten war. Deshalb steht eines unzweifelhaft fest: Das eigenständige Amt wird sicher teurer werden, als die gemeinsame Verwaltung mit dem Amt Fockbek.

Doch ergeben sich auch so einige neue Chancen. Da wäre zu sehen, dass die Verwaltung wieder näher an die Gemeinden und Bürger des Amtes heran rücken kann. Manchmal gab es schon das Gefühl, in Fockbek so ein wenig "hinten an" zu stehen.

Den Gemeinden näher zu sein bedeutet für die Verwaltung, gefasste Beschlüsse der gewählten Vertretungen zeitnah umzusetzen und die inhaltliche verwaltungstechnische Unterstützung der ehrenamtlich tätigen Gemeindevertretungen und Bürgermeister in hoher Qualität zu leisten, die ehrenamtlichen Bürgermeister sachkundig zu beraten. Zusätzlich ist die Verwaltung natürlich auch ein entsprechender Dienstleister für die tätigen Amtsausschüsse. Das sind hohe fachliche Anforderungen an die Mitarbeiter des eigenständigen Amtes. Wenn hier Qualität gefordert wird, muss man auch Qualität beschäftigen oder entsprechend qualifizieren. Beides kostet Geld.

Den Bürgern näher zu sein bedeutet für die Verwaltung, mobiler zu werden. Da die öffentlichen Verkehrsmittel im Amt deutlich unterentwickelt sind, muss die Verwaltung mehr auf die Bürger zu gehen. Da steht einmal das Internet. Wie anderswo bereits üblich, sollte die zukünftige Verwaltung ein Angebot liefern, dass der Bürger im Internet viele Vorgänge erledigen kann. Dazu gehören An-, Ab- und Ummeldungen von Wohnsitz, Gewerbe und Auto, aber auch die zeitnahe Information der Bürger über Beschlüsse ihrer Gemeindevertretungen und der tätigen Ausschüsse. Die jetzige Verfahrensweise, dass zumindest Hohner Beschlüsse erst Monate später im Internet veröffentlicht werden, oder die Niederschriften auch gar nicht mehr, ist nicht hinnehmbar.

Mobiler heißt auch, ein Angebot zu machen derart, dass ein Verwaltungsmitarbeiter regelmäßig eine "Runde" durch die amtsangehörigen Gemeinden macht und vor Ort Verwaltungsangelegenheiten der Bürger klärt. Nicht jeder ist firm im Internet. Außerdem ist der persönliche Kontakt vor Ort wichtig. Das kann über Sprechzeiten geschehen oder über vorher anzumeldende Hausbesuche.

Vieles ist denkbar und bei genauer Betrachtung unabhängig davon, ob das Amt Hohner Harde eigenständig ist oder nicht. Nur: In einem eigenständigen Amt lässt sich Einiges besser durchsetzen, als in einem fremd verwalteten Amt. Die Wege sind kürzer und einfacher.

Vergessen dürfen wir auch nicht, dass die Aufhebung der Verwaltungsgemeinschaft der Ämter Hohner Harde und Fockbek nur ein Vorbote sein könnte für eine komplette Fusionierung der Ämter. Dazu hat sich die BfH auf dieser Seite schon geäußert.

Ein eigenständiges Amt würde die Bedeutung Hohns stärken als dann sicher amtsführende Gemeinde. Es stärkt auch den Bürgermeister bzw. die Gemeindevertretung. Dann wird auch wieder deutlicher, dass der Bürgermeister derjenige ist, der einer Verwaltung sagt, was sie zu machen hat. Das bedeutet natürlich auch, dass sich ein Bürgermeister nicht mehr so gut hinter einer Verwaltung verstecken kann, wie es der Hohner Bürgermeister Bernd Müller so gern machte. Für die Qualität einer Verwaltung in bezug auf eine Gemeinde trägt der Bürgermeister die Verantwortung, ehrenamtlich oder nicht! Wir als Wähler sind aufgefordert, genau zu prüfen, ob so mancher "Feierabendpolitiker", wie in der SPD und KWG, noch den Anforderungen an eine qualitativ gute, demokratisch agierende Gemeindevertretung gerecht werden kann. Bedenklich dürfte es sein, dass gute Leute überhaupt nicht kandidieren, weil sie Angst vor Repressalien haben, Prügel oder sogar der Drohung, das Haus anzuzünden. Auf solche Art und Weise hatten sich letztlich die Nazis im Deutschland der Weimarer Republik durchgesetzt.

Angesichts der sich auftuenden Chancen und bestehender demokratischer Risiken wäre die Frage der Ämterentwicklung wieder einmal eine für eine öffentliche Diskussion. Ob die Hohner so etwas noch einmal erleben dürfen?

In diesem Sinne und bis bald

Ihre Dipl.- Ing. Sylke Wegener