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Prophetische Gabe der ehemaligen Hohner Autorin Michaela Bindernagel?

Es erscheint fast so, als wenn sich so einige Mutmaßungen im Buch "Fußballfieber oder das Hoeneß- Syndrom" tatsächlich bewahrheiten, was für die Phantasie und akribische Analyse der Autorin spricht. Das betrifft nicht nur den Fußball. Auch viele Vorgänge in Hohn verfolgte und verfolgt sie aufmerksam und weist auf zukünftige mögliche Folgen hin, die bisher immer wieder tatsächlich eintraten. Ich will nicht behaupten, sie sei eine Prophetin. Doch sie verfügt augenscheinlich über umfangreiche Erfahrungen und analytische Fähigkeiten, die immer wieder unterschätzt werden. Für Hohn ist es schade, dass sie nicht mehr dort ist, denn sie hätte garantiert dem Fockbeker "über verbrannte Erde"- Geher paroli geboten. Doch jetzt zurück zum Fußball:

Ich denke über Fußball nach. Huhuhuuuuuuh, sie haben alle verloren: Dortmund, Hamburg und Rostock. Dabei hatten sie alle drei noch Ziele. Bayern verlor auch. Kommt Hoeneß wieder? Fürchtet Ex-Präsident Uli Hoeneß um sein Vermächtnis beim FC Bayern?
Zumindest zeigt er Präsenz: Demonstrativ nahe ist der frühere Präsident in der Krise des FC Bayern beim Training an der Säbener Straße an der Münchner Mannschaft dran. Der einstige Macher wirkt besorgt: Er lotet offenbar die Stimmung aus.
Was für eine Symbolik: Vor dem Halbfinal-Rückspiel der Bayern in der Champions League gegen den FC Barcelona war der frühere Präsident Uli Hoeneß im Training hautnah bei der Mannschaft.
Hoeneß galt als polarisierend und meinungsstark.
Einst saß der 63-Jährige bei jedem Spiel seiner Bayern auf der Ersatzbank, emotional, wutentbrannt oder jubelnd. Doch das alles ist Vergangenheit. Seit Juni 2014 ist Hoeneß wegen Steuerhinterziehung in Haft, mittlerweile geht er als Freigänger unter Tags in der Jugendabteilung des Rekordmeisters einer geregelten Arbeit nach.
Mancher Bayern-Fan sehnt sich nach Hoeneß.
Und dennoch: Dass er demonstrativ so sehr die Nähe zu den Bayern-Stars sucht wie jetzt, ist aus den vergangenen Monaten nicht überliefert. Es wirkt geradeso, als wolle der einstige Chef die Stimmung ausloten. Und die war nach dem 0:3 im Hinspiel gehörig im Keller. Hoeneß auf dem Trainingsgelände, es ist ein Bild, das manchen Bayern-Fan in diesen Tagen sehnsüchtig stimmen dürfte.
Gegen den FC Barcelona drohte das Aus und so kam es ja dann auch in der letzten Woche.
Der Meister verspielte das zweite große Ziel des Jahres. Entsprechend nachdenklich, angestrengt, ja beinahe kalt schaute Hoeneß drein. Starcoach Pep Guardiola gerät zunehmend in die Kritik. Nicht selten ist in München zu hören, dass es unter Hoeneß erst gar nicht so weit gekommen wäre.
Etwas in einen Besuch hinein zu interpretieren, ist Unfug. Dass sich Hoeneß für die Mannschaft interessiert, sollte - wenn man denn zu Objektivität in der Lage ist - als ein normaler Vorgang angesehen werden. Eines wäre unbestritten: Man mag von Hoeneß denken, was man will, Antipathie und verurteilte Straftat hin oder her, mit ihm hat der FC Bayern die Kompetenz in der Führung verloren, die der Verein aus sportlicher Sicht dringend braucht. Weder Rummenigge noch Sammer sind ansatzweise in der Lage, diese Lücke auszufüllen. Ich bleibe dabei, den sportlichen Erfolg kann Hoeneß nicht heilen, die aus dem Ruder geratenen Kompetenzen und einen zielgerichteten angemessenen Umbau der Mannschaft schon. Wieder einmal erwiesen sich die Aussagen im Buch als prophetisch. Was sonst noch?

Haydn von Hohnstein