Bundeswehrreform:

De Maizière schließt Standort in Hohn

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Wie aus dem heute vorgelegten Stationierungskonzept von Verteidigungsminister Thomas de Maizière hervorgeht, streicht der Politiker im Norden Dienstposten und schließt darunter das Lufttransportgeschwader 63 in Hohn. Spätestens bis 2015 sollen die Schließungen wohl beendet sein.

Das ist problematisch für die Angestellten, für die Hohner Gewerbetreibenden und die Gemeinde Hohn. Viele Befürchtungen und Sorgen werden geäußert. Das ist verständlich. Um so wichtiger ist es jetzt, eine neue, zukunftsfähige Vision für das Dorf Hohn ohne Flugbetrieb mit allen interessierten Bürgern zu entwickeln. Ein Herausschieben des Truppenabzuges kann zwar helfen, darf aber auf keinen Fall die weitere Politik in Hohn bestimmen. Wir brauchen konkrete Alternativen, um konkrete Unterstützung von Bund und Land fordern zu können, unabhängig davon, wer zukünftig das Gelände des heutigen Flugplatzes nutzt oder auch nicht. Wir brauchen die Alternativen auch, um den Einwohnern Hohns, insbesondere den Gewerbetreibenden, Existenzängste zu nehmen und damit zu verhindern, dass mehr Menschen das Dorf verlassen, als nur das LTG 63.

Die BfH hatte das bereits vor einem Jahr veröffentlicht, nachdem ein Mitarbeiter des damaligen Verteidigungsministers Freiherr zu Guttenberg dieses in einem familiären Gespräch mit Herrn von Hohnstein äußerte. Der damalige Vorschlag, die kommenden Monate zu nutzen, um wirtschaftliche Alternativen zu entwickeln und gezielt entsprechende Forderungen an die Bundesregierung zu richten, bzw. das Gewerbegebiet Hohn Ost entsprechend zukunftsfähig auszurichten, wurde in arroganter Weise belächelt und letztendlich im September 2011 durch die Gemeindevertretung Hohn beerdigt.

Vor einem Jahr erhielt der Finanzvorstand der BfH, Frau Renate Sellin, von Bürgermeister Bernd Müller sogar eine Unterlassungsschrift. Von ihr wurde gefordert, nicht mehr zu äußern, dass der Flugplatz Hohn als Bundeswehrflugplatz geschlossen wird.

Wie ignorant kann ein Bürgermeister eigentlich noch sein, wenn es um unser aller Zukunft in der Gemeinde geht?

Noch auf der letzten Gemeindevertretersitzung Ende Sep. 2011 behauptete Bürgermeister Müller, dass es keinen neuen Wissensstand bzgl. Flugplatz Hohn gäbe. Dabei hatte tags zuvor der Verteidigungsminister selbst im Bundestagsausschuss für Verteidigung die Schließung des Flugplatzes Hohn bereits benannt und von der Pressestelle des Bundes auch veröffentlichen lassen. Die BfH veröffentlichte dieses damals unverzüglich, der Gemeindevertreter Wommelsdorf wies die anderen Abgeordneten darauf hin, doch alle folgten dem Bürgermeister in seiner Ignoranz. Das ist außerordentlich bedauerlich, da so 12 Monate vertan wurden, in denen bereits ein Alternativkonzept hätte erarbeitet werden können, wenn man der BfH gefolgt wäre. Hohn hätte dann einen Vorsprung gegenüber anderen Orten gehabt, der schon allein deshalb wichtig gewesen wäre, weil hier und in Alt Duvenstedt mit die mit Abstand meisten Arbeitsplätze wegfallen.

Ist Bürgermeister Müller überhaupt in der Lage, ein neues Zukunftskonzept mit den Hohner Bürgern zu erarbeiten, um unser aller Zukunft zu sichern?

Die BfH bietet mit dem Ingenieurbüro PROGRESS Engineering gemeinsam eine entsprechende Moderation an. Die Vorsitzende Sylke Wegener hat in den letzten 20 Jahren mehrere Stadtentwicklungsprozesse initiiert und auf unterschiedlichen Ebenen moderiert, auch im Landtag Sachsen zu kommunalen Prozessen im ländlichen Raum beraten. Die Frage ist also: Setzt Bürgermeister Müller weiter auf Ignoranz und Verteufelung oder nun doch auf Kooperation mit der BfH?