Die Verschmutzung in Hohn kommt auch von anderen Tieren, nicht nur von Hunden

So äußerte sich sinngemäß der "ruhende" Vorsitzende der KWG, Frank Goßmann, im Hauptausschuss letzte Woche (Juni)

Dem kann sicher keiner widersprechen.

Doch für die anderen Tiere werden auch keine Steuern an die Gemeinde entrichtet, weshalb dieser Vergleich mächtig hinkt.

Beim Antrag, kostenlos Plastiktüten an Hundebesitzer zu verteilen, ging es entsprechend der eingebrachten Begründung durch Peter Wommelsdorf um zweierlei: Ein Zeichen seitens der Gemeindevertretung zu setzen, dass man der Sauberkeit in der Gemeinde einen hohen Stellenwert beimisst, und den Hundebesitzern zu zeigen, dass man denjenigen, welche die Hinterlassenschaft ihrer Tiere schon beseitigen, etwas zurück gibt, und für die anderen einen taktvollen Hinweis zeigt, zukünftig ihr Verhalten bitte zu verändern. Das Ganze hätte nicht einmal 100,00 EUR gekostet.

Vorbild für Hohn könnte die Stadt Rendsburg sein, die kurzfristig 29 Hundekotbehälter aufstellen ließ und den Druck entsprechender Hinweise finanzierte. Auch andere Gemeinden starteten in den letzten Wochen Initiativen für mehr Sauberkeit. Hohn braucht es offensichtlich nicht, zumindest nach Ansicht aller Hauptausschussmitglieder, die sich darin einig waren, den Antrag abzulehnen, nachdem bereits auf der letzten Gemeindevertretersitzung im März 2011 der Antrag, Hundekotbehälter aufzustellen, abgelehnt worden war. Vielleicht, weil er von der BfH kam.

Eines fehlte völlig in der Diskussion um die Hundekottüten, wie auch schon ein Vierteljahr zuvor bei den Hundekotbehältern:

Wie wird für mehr Sauberkeit im Ort gesorgt?

Man gefiel sich in Selbstdarstellung ("als ich noch einen Hund hatte, habe ich immer.....") oder eben Allgemeinplätzen. Doch wo sind die Alternativen? Die Gemeinde könnte zum Beispiel die Hinterlassenschaft aller Tiere täglich beseitigen lassen. Das selbstverständlich ebenfalls in den Vorgärten! Zu teuer? Bestimmt! Sie könnte allerdings genau so gut verstärkt und konsequent darauf achten, dass Hunde- und andere Tierbesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Tiere beseitigen. Was nutzt ein gutes Ortsrecht, wenn es keiner vollzieht? Einige ausgesprochene Busgelder helfen wahrscheinlich Wunder. Doch erst einmal benötigt die Gemeinde dafür Vollzugspersonal und das kostet natürlich auch wieder Geld.

Also verzichten wir auf ein saubereres Hohn, weil schon ca. 100,00 € für Plastiktüten zu viel Geld sind!

Zum Schluss noch eine Lanze für die Hundebesitzer:

Viele kommen ihren Verpflichtungen nach. Zumindest meistens. Doch trotzdem kann es Situationen geben, wo es "vergessen" wird. Zum Beispiel, wenn jemand mit dem Hund zum Einkaufen geht und dieser auf dem Hinweg etwas hinerlässt. Mitnehmen in den Supermarkt? Sicher nicht! Also lässt man es dann schon mal liegen, denn Nichthundebesitzer hätten dafür bestimmt kein Verständnis, die Hygiene dürfte dem auch widersprechen. Und man weiß ja nicht, wohin auf dem Weg mit der Tüte. Beispiele könnten noch weiter ausgeführt werden. Insoweit unterscheidet sich der Hund als Begleiter und Freund auch von "anderen" Tieren. Also: Wer will, dass Ortsrecht umgesetzt wird, muss sich ebenfalls in solche Situationen hineinversetzen, bevor er Beschlüsse fasst. Die preiswerteste Lösung liegt jedenfalls auch nicht in Tüten, sondern in Behältern. Es könnten ja Abfallbehälter allgemein sein.

Angesichts anderer Ausgaben dürfte man meinen, dass ein paar EURO für die Sauberkeit in unserem Dorf vorhanden sein sollten!