Der blanke Hohn in Hohn

Eine Betrachtung zwischen Satire und Wirklichkeit

Tickets von Fan zu Fan

Sparkassen DirektVersicherung
Ein Flugblatt machte es uns deutlich: Der Ortsname Hohn kommt nicht von Höhe, wie bisher angenommen, sondern von Hohn wie Verhöhnung. Und noch eins wurde den staunenden Bewohnern mitgeteilt: Er ist blank, der Hohner Hohn.

Was das heißt? Nun ja, entweder ist ihm sprichwörtlich das Geld (Feuer) ausgegangen oder er hat sich abgewetzt.

Was blank ist, glänzt normalerweise. Also glänzt der Hohner Hohn. Wenn wir genau hinschauen, sehen wir das Blitzen auf der Spitze des alten Spritzenhauses. Oder glänzt er auf dem Dach des neuen Feuerwehrgerätehauses? Das sind wohl eher die Dachziegel. Wo könnte er sonst noch glänzen? Das Flugblatt lässt es offen. Ein Impressum gibt es nicht.

Vielleicht aus gutem Grund, denn hier wurde etwas verwechselt mit dem Hohner Hohn.

Womit? Nun ja, offensichtlich mit Satire, da der Satirestammtisch vom blanken Hohn in Hohn spricht. Dabei wurde das Folgende verwechselt: Satire ist eine humorvolle Auseinandersetzung mit Personen und Sachverhalten. Blanker Hohn dagegen hat etwas mit Verhöhnung zu tun und ist gleichbedeutend mit Verunglimpfung bis hin zu Beleidigung. Manchmal ist die Grenze fließend. Doch wer den Hohner Hohn zur Überschrift macht, weist darauf hin, dass er Verhöhnen will und keine satirische (humorvolle) Auseinandersetzung führt.

Insoweit scheint der Ortsname für einige Mitbürger zum Programm zu werden, indem man Hohn und Spott verbreitet, statt humorvoller anspruchsvoller Satire. Diesem blanken (abgewetzten?) Hohner Hohn fiel und fällt so einiges zum Opfer:

1. Gesundheitsfürsorge

2. Gewässerschutz

3. bürgerliche Mitbestimmung

4. bürgerschaftliches Engagement

5. rechtssicheres Ortsrecht

Und als neuestes Hohnobjekt der Schienenbus nach Rendsburg.

Das alles hat eine Gemeinsamkeit: Zu den genannten Themen gab es in den letzten Monaten Vorschläge und Anregungen der Freien Wählergemeinschaft "Bürger für Hohn". Wohlgemerkt, für den Ort Hohn. Uns geht es um Dorfentwicklung und bürgerschaftliche Mitbestimmung, bessere Infrastruktur und anderes, was im Wahlprogramm nachzulesen ist. Dass wir bisher erst wenig erreichen konnten, liegt vor allem an einem:

der Hohner Boykottbrigade

Was ist das nun wieder?

Boykott bedeutet Verhinderung. Also könnte man auch "Verhinderungsbrigade" sagen. Angeführt wird sie vom Hohner Bürgermeister Bernd Müller und dem Vorsitzenden der KWG, Frank Goßmann, seinem Stellvertreter Dieter Scheidner. Unterstützt werden sie von Andre Borschtschow aus der SPD und anderen Hohnern, die sich in KWG und SPD wiederfinden oder in der Interessengemeinschaft für faire Kommunalpolitik, deren Name eher eine Parodie als Programm ist, oder neuerdings wohl auch im Satirestammtisch, der sich allerdings weniger der Satire als vielmehr der Verhöhnung verschrieben hat, getreu seinem Motto: "Der blanke Hohn in Hohn". Es handelt sich um Bürger wie den Gemeindevertreter Martin, den laute Zwischenrufe von Anhängern überhaupt nicht stören, aber eine ziemlich leise gemachte Bemerkung von Sylke Wegener völlig aus dem Konzept brachte. Die Boykottbrigade scheint ihr Gesichts- und Gedankenfeld so auf die BfH einzuschränken, dass alles andere ausgeblendet wird. Auch inhaltliche sachliche Befassungen.

Was die Boykottbrigade ausmacht:

Sie haben sich persönlich zur Aufgabe gemacht, alle Vorschläge und Einreichungen seitens der BfH zu torpedieren und mit einem mitleidigen Lächeln in den Gemeindevertretersitzungen abzulehnen oder zuvor schon in der Öffentlichkeit zu verhöhnen. Das machen sie zum größten Teil, ohne sich zuvor inhaltlich tatsächlich damit zu befassen. Allerhöchstens wird die Verwaltung in Fockbek aufgefordert, sich dazu zu positionieren. Eigene Recherchen zumeist Fehlanzeige. Politisches Credo: null Bürgerbeteiligung, erst recht keine bürgerschaftliche Mitbestimmung, Obrigkeitshörigkeit, die Verwaltung bestimmt das Handeln der Legislative (eigentlich sollte es umgekehrt sein, denn die Verwaltung hat niemand demokratisch gewählt).

Zu den so behandelten Sachverhalten gehörten die Vorschläge: Aufstellung von Hundekotbehältern, Wochenmarkt in Hohn, Anpassung des B-Plans im Döhrnkamp 2, mehr Transparenz der Beschlussvorlagen und Beschlüsse der Gemeindevertretersitzungen, der Selbstvortrag der Bürger zu ihren Vorschlägen in den entsprechenden Tagesordnungspunkten, um sie eventuell inhaltlich zu aktualisieren und zu begründen, die Überprüfung des NATO-Tanklagers in Hohn in Bezug auf den Gewässer- und damit Gesundheitsschutz, die Brandbekämpfung, mehr Bürgerbeteiligung bei anstehenden Entscheidungen wie "Dorfentwicklung" usw. Was in anderen Gemeinden durchaus bereits praktiziert wird: In Hohn wird es als blanker Hohn bezeichnet.

Warum verkapseln sich einige Mitglieder des Gemeinderates so verbissen? Haben sie exorbitante Angst, vom Thron gestoßen zu werden? Oder besetzen sie "Machtpositionen" (zumindest in ihren Augen), die wir Außenstehenden so gar nicht erkennen, und wollen sie nicht preis geben? Haben Sie Angst, sich sonst nicht profilieren zu können? Warum sagen sie "Nein" zu Dingen, die in anderen Gemeinden und Landkreisen bereits schon lange "Gang und Gebe" sind? Vielleicht, weil die Vorschläge zwar gut sind; aber leider nicht von "ihnen" stammen? Das wäre eine Erklärung, die aber gleichzeitig von wenig "Politikverständnis" zeugt!

Das ist blanker Hohn in Hohn

Der Schienenbus nach Rendsburg ist dagegen kein Hohn, sondern realisierbar.

Er wurde zuletzt ohne offensichtliche Sachkenntnis verhöhnt. Bis zur als "Boxengasse" benannten Station Büsumer Straße in Rendsburg wird der Zugverkehr ohne Probleme stattfinden können, weil die Schienen liegen. Durch Einsparungen steht beim Land Geld zur Verfügung, um den Schienenweg bis nach Hohn wieder zu verlängern. Die betroffenen Gemeinden Fockbek und Hohn müssten dafür nichts bezahlen. Allerdings wird ihre politische Unterstützung in planungsrechtlichen Fragen benötigt. Deshalb besteht die Position im Wirtschaftsministerium darin, nur Gemeinden einzubeziehen, die diese Schienenverbindung auch wollen. Für die Entwicklung Hohns wäre die Einrichtung eines Schienenbusses eine enorme Chance. Seine Verhöhnung deutet darauf hin, dass Stillstand befürwortet wird. Nicht jede Familie hat so viele Autos zur Verfügung, dass jeder, der es müsste, damit fahren kann. Automatisch werden Arbeitsplatzwahl oder Wohnortwahl von der öffentlichen Mobilität beeinflusst.

Will uns die Boykottbrigade zukünftig zu einem Geisterdorf mit leeren Häusern machen?

Insoweit, liebe Hohner, lassen Sie sich nicht vom blanken Hohn in Hohn beeinflussen. Über gute Satire und Karrikaturen lachen wir alle gern, Hohn und Spott gehören hier nicht her.

Dipl.- Ing. Sylke Wegener