Jedenfalls haben vor einigen Jahren diese beiden die verantwortlichen Positionen übernommen, von denen maßgebliche Impulse für die Dorfentwicklung ausgehen müssten. Doch jetzt verschlafen sie die Zeit, nachdem sie sich monatelang darum bemüht haben, in der Gemeindevertretung entsprechende wohl durchdachte Anregungen der BfH madig zu machen, damit sie möglichst einstimmig abgelehnt werden. Nun verzeichnen wir ein weiteres und äußerst gravierendes Ereignis, das zeigt, wie notwendig die bürgernahe Erarbeitung einer Entwicklungsvision für Hohn gewesen wäre und immer noch ist: Die Etablierung eines "Gebrauchtwagenhandels" in wohl albanischen Händen.
Auf einem Sahnegründstück unweit des Kindergartens ging es Mitte September mit Bauarbeiten los. Angeblich ohne, dass irgendjemand etwas wusste, begannen Mitbürger von wahrscheinlich albanischer Nationalität mit der Befestigung des Grundstückes, welches lange Zeit zum Verkauf ausgeschrieben war. Einer Baugenehmigung bedurfte und bedarf es wohl nicht, nach Auskunft des Kreisbauamtes, weil dort ein Container auf- und dann die Gebrauchtwagen ausgestellt werden. Schon mal kein schöner Anblick bei der Durchfahrt durchs Dorf.
Zur Geschichte:
Dieses Grundstück hatte die Gemeinde gepachtet. Dort fand das Dorfmuseum einen Platz. Dieses musste weichen und lagerte nach vielem Hin und Her seine Exponate um. Anschließend wusste die Gemeinde nicht, was sie mit dem Grundstück anfangen sollte und Gemeindevertreter bejammerten immer wieder, dass sie für ein Nichts bezahlen müssten, ohne einen Nutzen davon zu haben. Schon damals wäre es an der Zeit gewesen, die Dorfbewohner in einen ersten Gedankenaustausch mit einzubeziehen, was man sich an dieser Stelle vorstellen könnte, um dann zu erarbeiten, wie es realisiert werden kann. Diese Gelegenheit wurde sträflich verpasst. Doch, fast wie ein Wunder, fand sich ein Investor, der das Grundstück und ein gemeindeeigenes Grundstück kaufen wollte, um seine Altenwohnungen zu ergänzen und auszubauen. Das wäre ein richtiger Schritt in Richtung Hohner Zukunft gewesen und hätte die volle Unterstützung der Gemeindevertretung verdient. Statt dessen sah der Investor sich mit unerfüllbaren Forderungen seitens der Gemeinde Hohn konfrontiert, die ihn schließlich veranlassten, von seinem Vorhaben abzurücken.
Weitere Wohnangebote für alte Menschen werden überall benötigt. Hohn stände es deshalb gut an, wenn dadurch ein Verbleiben alter Bürger und ein Zuzug älterer Neubürger oder ehemaliger Hohner die Zukunft des Dorfes sichern. Ideal war auch der Standort sowohl in Bezug auf die vorhandenen altengerechten Wohnangebote als auch hinsichtlich der Nähe zu Kindergarten und Kirche, Pfarramt. Der Investor hatte sich das wohl überlegt. Doch offensichtlich war es vorrangig dem Bürgermeister nicht wichtig, dass dort etwas für das Dorf Produktives entsteht. Bewohner bedeuten schließlich auch Einkommenssteuer und altengerechte Wohnanlagen sorgen letztendlich für Arbeitsplätze z.B. bei sozialen Diensten. Das sollte also nicht sein.
Jetzt sieht sich das gesamte Dorf von einem ominösen Gebrauchtwagenhandel überrascht, der schon durch das geplante "Outfit" die Hauptstraße auf längere Sicht verschandeln dürfte. Hinzu kommt, dass sich viele Hohner fragen, wie seriös die wohl albanischen Geschäftsleute sind. Zu oft hörte man in den letzten Jahren von südeuropäischen Gebrauchtwagenhändlern, die zwar Gebrauchtwagen aufkaufen, diese dann aber hier nicht wieder verkaufen, sondern ins Ausland schicken und damit weitere "Handelstätigkeiten" verschleiern wie Drogen-, Menschen- und Waffenhandel. Bei etlichen Hohnern besteht die Angst, dass das Dorf dadurch ins Visier entsprechender mafiöser Strukturen gerät. Schließlich befindet sich ein ähnlicher Gebrauchtwagenhandel in Rendsburg schon seit längerer Zeit im Blickpunkt der ermittelnden Staatsanwaltschaft. Vor allem die Nähe zur Schule macht der BfH Sorgen. Wir befürchten, dass Schüler mit Drogen überschwemmt werden und Jugendliche nicht mehr sicher sein könnten. Zumal offensichtlich niemand im Dorf weiß, um was für Geschäftsleute es sich tatsächlich handelt.
Im Moment sind das reine Spekulationen, die durchs Dorf geistern. Fakt ist jedoch, dass hier ein massiver Rückschlag für eine zukunftsweisende Dorfentwicklung zu verzeichnen ist. Niemand kann der Eigentümerin des Grundstückes verdenken, dass sie es gut verkauft. Doch wenn es im Dorf eine Dorfentwicklungsstrategie gibt, achten auch Grundstückseigentümer mehr darauf, an wen sie verkaufen.
Es mutet auch eigenartig an, dass weder der Bürgermeister noch der Vorsitzende des Planungsausschusses etwas gewusst haben wollen. Schließlich gibt es bei jedem Eigentümerwechsel ein gesetzliches Vorkaufsrecht der Gemeinde, das durch die Notare zu sichern ist. Die Verantwortlichen in Hohn müssten also durchaus vom Verkauf erfahren haben und hätten sich informieren können bis hin dazu, die Wahrnehmung des Vorkaufsrechtes zu erwägen, damit das Dorf seine Chancen behält. Finanziell wäre Hohn dazu in der Lage gewesen. Man hätte ja zum Beispiel dort zunächst einen öffentlichen Parkplatz herrichten können, bis weitere Klarheiten gewonnen sind.
Doch anstatt zu Handeln unter Einbeziehung der Öffentlichkeit, verkündete der Planungsausschussvorsitzende D. Scheidner seit Monaten, dass die von der Gemeindevertretung einberufene Arbeitsgruppe "Dorfentwicklung" arbeitet, ohne etwas Substantielles auszusagen.
Schlussfolgerung: In der Frage der Dorfentwicklung versagen die Verantwortlichen im Dorf, B. Müller und D. Scheidner, seit Monaten. Ein Gebrauchtwagenhandel dieser Art in der Hauptstraße ist genau so schlecht wie eine Biogasanlage neben der Schule.