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Einwohnerversammlung und Gemeindevertretersitzung im Frühjahr 2015 in Hohn

Sie fand statt: Die Einwohnerversammlung zu den Innenentwicklungspotenzialen des Dorfes. Die Resonanz war eindrucksvoll, die Anzahl der Bürger, welche die Gelegenheit zur Information nutzten, durchaus beachtenswert. Dagegen fiel die Beteiligung an der Gemeindevertretersitzung stark ab. Wir versuchen eine Darstellung und verbinden vor allem die Ergebnisse der Innenbereichsanalyse mit Checklisten für Orientierungsmaße in der baulichen Gestaltung.

Die mangelhaften Beteiligungen an den Gemeindevertretersitzungen sind sehr schade, weil es zweierlei zeigt:

1. Die Bürger sind interessiert und durchaus zu aktivieren, wenn sie ihre persönlichen Belange betroffen sehen

2. Es gelingt der Gemeindevertretung nach wie vor nicht, die Hohner bzgl. der Belange der Sitzungen zu Beteiligten zu machen, was wiederum voraussetzt, dass die Anwohner erkennen, dass sie von den Beschlüssen auch tatsächlich betroffen sind.

Nun existieren natürlich Gemeindevertretungen, weil sie die für die Organisation der Gemeinde notwendigen Beschlüsse zu fassen haben. Nach wie vor geben viele Bürger alle 4 oder 5 Jahre deutschlandweit ihre Stimme dafür ab und meinen dann, dass sie damit alles getan haben, und wollen in Ruhe gelassen werden. Diese Haltung steht ihnen natürlich frei und gehört zur Meinungsfreiheit dazu. Allerdings flüchten sich immer mehr in die Stimmenthaltung, indem sie nicht einmal ihr Recht zur Wahl einer Vertretung wahrnehmen, weil sie entweder mit der Politik unzufrieden sind oder es ihnen egal ist, wer ihre Vertretung in der Gemeinde wahrnimmt. Vielfach besteht die Meinung, dass es egal ist, wer regiert, es ändert sich ja doch nichts. Leider konnte die CDU in der Gemeindevertretung bisher öffentlich ebenfalls nicht deutlich machen, dass sich etwas geändert hat. Es gibt so gut wie keine Präsenz in der Lokalpresse mehr.

Eine gute Möglichkeit dahingehend bietet die Neuordnung des Internetauftritts der Gemeinde. Hoffentlich wird diese Chance, vor allem mit den jungen Leuten in die Interaktivität zu kommen, auch aktiv genutzt. Dabei benötigt vor allem die politische Seite einen langen Atem, denn schnell und einfach lassen sich die Bewohner nicht dazu bewegen, sich aktiv zu äußern. So wurde auf der Gemeindevertreterversammlung im Juni 2015 die neue Internetsite des Dorfes vorgestellt. Bzw. man zeigte, was "man", sprich die politischen Vertreter, oder eher noch die von Ihnen mit der Erstellung der Internetpräsenz Beauftragten sich so vorstellen. Das war schon einmal ein guter Anfang, von der Idee her, doch leider vor zu wenigen Dorfbewohnern. Wie könnte das in der Zukunft verändert werden? Unsere Anregung:

Neugestaltung der Einladungen zu den Sitzungen

Ein Thema wie die Internetseite des Dorfes muss in einer sprachlichen Formulierung angekündigt werden, die Menschen neugierig macht, neugierig auf das, was entsteht, und neugierig auf das, was sie selbst dazu beitragen können. Das trockene Beamtendeutsch ist nicht dazu geeignet, jemanden zu interessieren und zum Kommen zu motivieren. Das betrifft vor allem die jüngeren Bewohner. Gehen sie doch einfach `mal in die Schule, 10. Klasse, und fragen sie die Schüler, welche Formulierungen sie wählen würden, und welche Maßnahmen sie interessierten. Denn immerhin, im kommunalen Bereich dürfen auch die 16- jährigen schon wählen. Bisher gelang es jedoch in Hohn nicht, diese Altersgruppe politisch zu aktivieren. Eine Internetpräsenz würde sich gut dafür eignen.

Verdeutlichung der Betroffenheit des einzelnen Bürgers und die Betroffenen zu Beteiligten machen, das ist eine der schwersten Herausforderungen für eine Gemeindevertretung.

Die Resonanz der Einwohnerversammlung resultierte vor allem daraus, dass Bürger natürlich wissen wollen, welche Wiese eventuell Bauland wird und welche nicht. Sie wollen wissen, wie zukünftig der Verkehr gelenkt werden soll und mit welchen Be- oder Entlastungen sie zu rechnen haben. In erster Linie war jedoch der monetäre Belang von Interesse, sprich die Frage, ob sich der Wert des Eigentums verringern oder vermehren wird oder gleich bleibt. Schade, dass bislang die Gemeindevertreter noch nicht verdeutlichen konnten, dass auch die Frage der Infrastruktur des Dorfes, für die sie immer wieder Entscheidungen treffen müssen, Auswirkungen auf den Wert von Grundstücken hat, beispielsweise. Leider existieren in Deutschland schon viel zu viele "tote" Dörfer, deren Häuser momentan nicht einmal mehr verschenkt werden können. Wer besonders extreme und abschreckende Beispiele dafür benötigt, sollte einmal nach Portugal ins Alentejo kommen. Dort nimmt die Nationalgarde jetzt die Aufgabe wahr, sich regelmäßig um alte Leute auf dem Land zu kümmern, sie aufzusuchen, mit ihnen zu reden und zu schauen, ob sie Hilfe benötigen. Der Anlass war das Auffinden eines Toten, der bereits 8 Jahre tot in seinem Haus gelegen hatte. Leider wissen wir, dass unsere Argumentation an dieser Stelle die meisten Hohner nicht erreicht, weil es ihnen ja noch sehr gut geht. Doch man sollte den Anfängen begegnen. Etwas, was die BfH von Anfang an forderte und wofür sie mit ihren Workshops zur Entwicklung Hohn erste Zeichen setzen wollte. Wir bieten nach wie vor an, das schöpferisch wieder aufzunehmen.

Doch nun zurück zur Einwohnerversammlung und den Innenentwicklungspotenzialen. Sehr anschaulich konnte den Einwohnern verdeutlicht werden, wo zukünftig welche baulichen Eignungen bestehen. Das ist durchaus ein Anfang, auf dem die Gemeindevertretung aufbauen kann. Leider fehlt bis heute eine Vision, was das Dorf zukünftig aus sich machen will, eine Vision, die von den Dorfbewohnern mitgetragen wird, eine Vision, die jeden dazu anregt, an ihrer Verwirklichung mitzuwirken. Was nutzen die baulichen Möglichkeiten, wenn bis heute nicht entschieden ist, was für Bauten man wünscht und/ oder zulassen will? Denken wir nur an das Grundstück an der Hauptstraße, auf dem statt eines Altenwohnbaus ein Autohandel entstand, ohne dass das jemand im Dorf mitbekam und der Ex- Bürgermeister Müller fast einer der Letzten war, der davon erfuhr. So etwas kann eine Dorfgemeinschaft durch eine gute Zukunftsplanung der Gemeindevertretung mit Bürgerbeteiligung durchaus verhindern, wenn sie es will.

Gestattet seien uns deshalb noch abschließend ein paar Worte zur Ämterfusion. Das Thema scheinen dem Bürgermeister Kuhrt und der Gemeindevertretung äußerst unangenehm zu sein. Sie wirken hilflos und geben damit dem Dorf den Eindruck, des Ausgeliefertseins nach dem Motto: Die da oben entscheiden, und wir können nichts machen. Dieser Eindruck muss unbedingt revidiert werden, liebe Gemeindevertreter, sonst verlieren noch mehr Bürger das Vertrauen und bleiben das nächste Mal der Wahl fern. Deshalb fordern wir als BfH von der CDU eine verstärkte Medienpräsenz und kein Duckmäusertum.

Was die bauliche Innenentwicklung angeht, bieten wir jetzt an dieser Stelle Checklisten mit Orientierungsmaßen für die dörfliche Entwicklung:

Dipl.- Ing. Sylke Wegener und Erhard Sellin