Argument 1: Gestiegene Preise an den weltweiten Brennstoffmärkten heizen die Energiepreise an
Gegenargument: Die Strombörse der Deutschland beliefernden Stromlieferanten befindet sich in Leipzig. Dort sind die Preise in letzter Zeit gefallen, trotz Atomausstieg. Die im Erneuerbaren Energiengesetz (EEG) geförderten Strommengen wirken im Großhandelsmarkt insgesamt Preis dämpfend. Dennoch gab es keine Absenkung der Preise für die Endabnehmer. Der Erdölpreis wird wesentlich durch die OPEC bestimmt. Auch er war nach einem Allzeithoch wieder gefallen ohne positive Auswirkungen für den Endkunden. Erdgas erhalten wir aus Russland zu einem ebenfalls verhältnismäßig billigen und vor allem gut kalkulierbaren Preis. Damit dürfte das Argument 1 schon entkräftet sein. Es ist nichts weiter als ein Scheinargument, welches verschleiern soll, dass die Energieunternehmen steigende Milliardengewinne machen während für immer mehr Endabnehmer "das Licht ausgeht".
Argument 2: Die erneuerbaren Energien sind teuer und erfordern eine Erhöhung der EEG- Umlage.
Gegenargument: Die Preise für Investitionen in erneuerbare Energien sind gesunken, die Wirkungsgrade wesentlich verbessert worden. Damit kann die Förderung pro Anlage gesenkt werden. Die hohe Nachfrage nach entsprechenden Investitionen vor allem in Photovoltaik tragen nach Angabe des Öko- Institutes nur zu einen Drittel zur geplanten Erhöhung der EEG- Umlage bei. Der Rest sind Sonderfaktoren wie Prognosefehler in 2012, die durchaus zu hinterfragende Erhöhung der Liquiditätsreserve und die Befreiung von Unternehmen.
Argument 3: Der erforderliche Netzausbau kostet Milliarden, die von den Netzbetreibern nicht allein aufzubringen sind. Der Bürger soll und muss sich beteiligen.
Gegenargument: Die Energielieferanten versäumten es über Jahrzehnte, die Netze instandzuhalten. Es wurden auch keine entsprechenden Rücklagen gebildet. Das alles war dem Shareholder Value zu opfern gewesen, also der Dividende für die Aktionäre. Maßnahmen wie die Beteiligung von Kommunen am Unternehmen zu garantierten Zinsen unterstützen die Preistreiberei nochmals. Der Bürger wird für die unternehmerischen Fehler zur Kasse gebeten, was nicht sein darf. Außerdem erlauben es die erneuerbaren Energien, sich autark mit Energie zu versorgen, was wiederum Netzkapazitten sparen würde. Einige Bundesländer wollen jetzt diesen Weg gehen. Volkswirtschaftlich gesehen und auch für den Geldbeutel eines jeden von uns, wäre das ein kostengünstiger Weg.
|