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Die Energielüge


Was kommt da auf uns zu?


Die Energie muss teurer werden durch Atomausstieg und Netzausbau. Stimmt diese Aussage oder soll sie nur die Menschen für höhere Preise beeinflussen? Immer mehr Bürger können ihre Strom- und Heizkostenrechnungen nicht mehr bezahlen. Müssen sie in einem der höchstentwickelten Länder der Erde jetzt im Winter frieren? Heißt das zurück zu Kienspan und Petroleumfunzel?

Ist eine kostenlose Energiesparberatung die Lösung?

Sehr geehrte Hohner Bürgerinnen und Bürger, liebe Mitglieder und Sympathisanten,
Jetzt soll jeder zukünftig eine kostenlose (steuerbezahlte) Energieberatung in Anspruch nehmen können. Damit sollen uns Wege aufgezeichnet werden, wie wir durch das Sparen von Energie "angeblich" den steigenden Kosten entgegen wirken können. Doch das glaubt wohl keiner mehr. Jeder erinnert sich noch an das Thema "Wasser sparen", um gestiegene Kosten abzufangen. Was hatte es gebracht? Die Erhöhung der Preise pro Kubikmeter und der Festbeträge. Der Grund: Festkosten blieben bei weniger Verbrauch konstant und andere Kosten erhöhten sich auch wegen des geringeren Verbrauches. Droht uns vielleicht beim Energiesparen dasselbe? Bisher blieb die Politik die Antwort auf diese Frage schuldig.
Die Schuldigen für die avisierten Preissteigerungen waren schnell gefunden: der Ausbau der Windenergie, fehlende Überlandleitungen und die vielen Nutzer von Photovoltaikanlagen.
Hier einige Fakten, die zum Nachdenken anregen:
Argument 1: Gestiegene Preise an den weltweiten Brennstoffmärkten heizen die Energiepreise an

Gegenargument: Die Strombörse der Deutschland beliefernden Stromlieferanten befindet sich in Leipzig. Dort sind die Preise in letzter Zeit gefallen, trotz Atomausstieg. Die im Erneuerbaren Energiengesetz (EEG) geförderten Strommengen wirken im Großhandelsmarkt insgesamt Preis dämpfend. Dennoch gab es keine Absenkung der Preise für die Endabnehmer. Der Erdölpreis wird wesentlich durch die OPEC bestimmt. Auch er war nach einem Allzeithoch wieder gefallen ohne positive Auswirkungen für den Endkunden. Erdgas erhalten wir aus Russland zu einem ebenfalls verhältnismäßig billigen und vor allem gut kalkulierbaren Preis. Damit dürfte das Argument 1 schon entkräftet sein. Es ist nichts weiter als ein Scheinargument, welches verschleiern soll, dass die Energieunternehmen steigende Milliardengewinne machen während für immer mehr Endabnehmer "das Licht ausgeht".

Argument 2: Die erneuerbaren Energien sind teuer und erfordern eine Erhöhung der EEG- Umlage.

Gegenargument: Die Preise für Investitionen in erneuerbare Energien sind gesunken, die Wirkungsgrade wesentlich verbessert worden. Damit kann die Förderung pro Anlage gesenkt werden. Die hohe Nachfrage nach entsprechenden Investitionen vor allem in Photovoltaik tragen nach Angabe des Öko- Institutes nur zu einen Drittel zur geplanten Erhöhung der EEG- Umlage bei. Der Rest sind Sonderfaktoren wie Prognosefehler in 2012, die durchaus zu hinterfragende Erhöhung der Liquiditätsreserve und die Befreiung von Unternehmen.

Argument 3: Der erforderliche Netzausbau kostet Milliarden, die von den Netzbetreibern nicht allein aufzubringen sind. Der Bürger soll und muss sich beteiligen.

Gegenargument: Die Energielieferanten versäumten es über Jahrzehnte, die Netze instandzuhalten. Es wurden auch keine entsprechenden Rücklagen gebildet. Das alles war dem Shareholder Value zu opfern gewesen, also der Dividende für die Aktionäre. Maßnahmen wie die Beteiligung von Kommunen am Unternehmen zu garantierten Zinsen unterstützen die Preistreiberei nochmals. Der Bürger wird für die unternehmerischen Fehler zur Kasse gebeten, was nicht sein darf. Außerdem erlauben es die erneuerbaren Energien, sich autark mit Energie zu versorgen, was wiederum Netzkapazitten sparen würde. Einige Bundesländer wollen jetzt diesen Weg gehen. Volkswirtschaftlich gesehen und auch für den Geldbeutel eines jeden von uns, wäre das ein kostengünstiger Weg.

Gerade das letzte Argument, die lokale Energieversorgung, wäre selbst für eine Gemeinde wie Hohn ein Weg, der den Bewohnern über lange Zeit eine kalkulierbare kostengünstige Energieversorgung sichern könnte. Dazu gehört ein gut durchdachter lokaler Energiemix, der technologisch heute möglich ist. Die BfH hat bereits im letzten Jahr darauf hingewiesen und die Gemeindevertreter auch aufgefordert, entsprechende Grundlagen zu schaffen. Leider blickt die Gemeindevertretung nicht so weit in die Zukunft. Oder lässt sich die Mehrheit um Bürgermeister Müller doch mehr von den Lockungen der Energieversorger leiten als vom Wohl der Bürger in der Gemeinde?
Dipl.- Ing. Sylke Wegener
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